Regenwald symbolisch zu Weihnachten verschenken

Dieser Artikel erschien von mir in Der Zoolotse.

Ich hatte am Mittwoch ja bereits auf der Zoo Dortmund-Facebook-Seite, die von mir betreut wird, die Empfehlung gegeben, Regenwald symbolisch zu Weihnachten zu verschenken. Nun, am dritten Advent, hier auch noch einmal der Hinweis. In den letzten Wochen hatte ich auf meiner Facebook-Seite Der Zoolotse mehrmals über die Waldbrände auf ‪Borneo‬ und ‪Sumatra‬ berichtet, die absichtlich gelegt werden, um Platz für mehr Palmöl-Plantagen zu schaffen. Etwa die Größe des Zoo Dortmund, der ungefähr 28 Hektar groß ist, wird weltweit pro Minute an Regenwald verbrannt. Das Palmöl wird unter anderem nach Deutschland exportiert, wo wir es dann für Lebensmittel, Kosmetik-Produkte oder sogenannten Bio-Sprit verwenden.

Beim BOS Deutschland e.V., für den ich regelmäßig Info-Stände im Zoo Dortmund betreue, könnt Ihr für 20 Euro symbolisch einen Hektar Regenwald im Osten Borneos erwerben. Dieser Regenwald ist Teil des Orang-Utan-Auswilderungsgebiets „Kehje Sewen“. Nach dem Kauf erhaltet Ihr eine Urkunde. So eignet sich ein Hektar Regenwald super als Weihnachtsgeschenk. „Lebenswald“ nennt sich dieses Projekt. Mehr dazu erfahrt Ihr hier, wo Ihr auch den Regenwald symbolisch erwerben könnt: lebenswald.org

Hier ein kurzer Filmbeitrag von mir zum Thema ‪‎Palmöl‬, den ich im letzten Jahr in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen gedreht habe:

Der Zoolotse in den Ruhr Nachrichten

Ihr kennt ja meinen Blog Der Zoolotse. Ich schreibe nun eine Kolumne, ebenfalls unter dem Titel „Der Zoolotse“, für die Ruhr Nachrichten über die Bewohner des Zoo Dortmund. Die Kolumne erscheint alle zwei Wochen auf der Tierseite in der Mittwochsausgabe der Ruhr Nachrichten.

Gestern gab es den ersten Beitrag über die Dortmunder „Orang-Utan-Rasselbande“, wie die Tierpfleger die Orang-Utan-Mutter Toba, Töchter Tao und Eirina und Adoptivsohn Yenko nennen. Hier der Artikel:

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Kinder-Zoo-Film 2015, Folge 3: Beschäftigung für die Orang-Utans

Dieser Artikel erschien von mir in Der Zoolotse.

Gemeinsam mit den Kindern aus dem Ferienprogramm im Zoo Dortmund habe ich einen Film gedreht. Nun ist Folge 3 online. In dieser basteln wir Beschäftigungen für die Orang-Utans. Schaut’s Euch an:

In Folge 2 werden von den Kindern übrigens die Soldatenaras und ihr staubsaugender Untermieter – das Goldaguti – vorgestellt:

Wie wir die Orang-Utans im Zoo beschäftigt haben und was unser Essen, Duschen und Autofahren mit den Orang-Utans zu tun hat

Am 8. November fand der diesjährige Patenschaftstag im Zoo Dortmund statt. Ich war mit einem Info-Stand des BOS Deutschland e.V. (Borneo Orangutan Survival Deutschland) im Regenwaldhaus „Rumah hutan“ dabei.

Zunächst gab es Informationen über Orang-Utans und Palmöl am BOS-Infostand

Zunächst gab es Informationen über Orang-Utans und Palmöl am BOS-Infostand.

Orang-Utans

Es wird zwischen dem Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii), der auch im Zoo Dortmund gehalten wird, und dem Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus) unterschieden. In freier Wildbahn existieren Orang-Utans nur auf den beiden eben genannten Inseln, Sumatra und Borneo. Während Sumatra, welches etwa eineinhalbmal so groß wie Deutschland ist, zu Indonesien gehört, wird Borneo, etwa zweimal so groß wie Deutschland, durch drei Staaten – Indonesien, Malaysia und Brunei – geteilt.

In den letzten 60 Jahren ist der größte Teil der tropischen Regenwälder Borneos und Sumatras durch Abholzung und Brandrodung vernichtet worden. Die vom tropischen Regenwald belegten Flächen werden für Palmöl-Plantagen benötigt.

Essen, Duschen und Autofahren

Bereits im Sommerferienprogramm im Zoo Dortmund hatten wir über Orang-Utans und Palmöl gesprochen: Orang-Utan-Woche im Zoo

Bereits im Sommerferienprogramm im Zoo Dortmund hatten wir über Orang-Utans und Palmöl gesprochen: Orang-Utan-Woche im Zoo.

Aber was hat das nun mit uns zu tun? Mit Essen, Duschen und Autofahren? – Palmöl ist das am meisten produzierte und billigste Pflanzenöl der Welt. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (englisch: Food and Agriculture Organization of the United Nations, kurz: FAO) exportierten Indonesien und Malaysia 2011 zusammen über 32 Millionen Tonnen Palmöl (vgl. FAO). Deutschland war 2011 weltweit Nummer 6, was den Import von Palmöl betraf und importierte über 1,1 Millionen Tonnen (vgl. FAO). Die Palmöl-Produktion in Indonesien stieg von 2011 im Vergleich zu 2013 von etwa 23 Millionen Tonnen auf über 28 Millionen Tonnen, in Malaysia im entsprechenden Zeitraum von etwa 18,9 Millionen Tonnen auf über 19,2 Millionen Tonnen (vgl. FAO).

In Deutschland schließlich findet Palmöl in Lebensmitteln wie Margarine, Fertiggerichten, Eis und so weiter Verwendung, in Kosmetikprodukten wie Seifen, Duschgel, Cremes, aber auch in Waschpulver und im Autotank, in Biodiesel und Biobenzin (zum Beispiel E10).

Unsichtbares Palmöl wird sichtbar

In meinem Video „Von Orang-Utans und Palmöl“ aus dem letzten Jahr hatte ich noch darauf hingewiesen, dass sich häufig hinter der Bezeichnung „Pflanzliche Öle und Fette“ Palmöl versteckt.

Mir ist aufgefallen, dass zunehmend Palmöl als Zutat auf Lebensmittelverpackungen aufgelistet ist. Dies liegt daran, dass das Europäische Parlament und der Rat am 25. Oktober 2011 eine Verordnung bezüglich der Kennzeichnung von Lebensmitteln erlassen hat. Auf Verpackungen muss künftig angegeben werden, welche pflanzlichen Öle und Fette im Produkt konkret enthalten sind. Diese Verordnung ist am 12. Dezember 2011 in Kraft getreten und gilt ab dem 13. Dezember 2014. (Vgl. Fragen und Antworten zur Anwendung der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel.)

Beschäftigung für die Orang-Utans

Neben dem ernsten Palmöl-Thema gab es auch Spaß am BOS-Infostand. Schließlich wollten wir unser Augenmerk auch darauf lenken, wie ein Orang-Utan im Zoo beschäftigt werden kann. In der freien Wildbahn verbringt ein Orang-Utan einen großen Teil seiner Zeit mit Futtersuche. Es kann auch zu einer Konfrontation mit einem Artgenossen kommen, möglicherweise trifft er auf ein Raubtier. Durch eine gewisse Routine im Zoo, die zweifelsohne auch Sicherheit für das Tier bedeutet, kann es aber auch schon einmal langweilig werden. Dem wirken die Tierpfleger durch Verhaltensanreicherung, dem sogenannten Behavioral enrichment oder schlicht „Tierbeschäftigung“ entgegen.

Nach dem ernsten Palmöl-Thema

Interessierte Besucher konnten Beschäftigungsgegenstände für die Orang-Utans basteln.

Wir haben Aststücke gesägt, in diese Löcher gebohrt und schließlich mit Tomatenmark und Senf gefüllt oder Rosinen. Die Orang-Utans müssen anschließend das Futter erarbeiten, indem sie es aus den Löchern pulen.

Die Orang-Utans hatten natürlich schnell mitbekommen, dass da etwas gebastelt wird

Die Menschenaffen hatten natürlich schnell mitbekommen, dass da etwas gebastelt wird.

Die gefüllten Aststücke wurden zunächst den Orang-Utans auf der Außenanlage zugeworfen. Dort waren Orang-Utan-Mutter Toba, ihr Adoptivsohn Yenko (1 Jahr) und ihre Töchter Tao (9) und Eirina (6) unterwegs.

Tao ist neun Jahre alt und die älteste Tochter von Toba

Tao ist neun Jahre alt und die älteste Tochter von Toba.

Eirina bekam erst nach den anderen ihren Beschäftigungsgegenstand und wurde geriet in langsam sichtbar in Panik gar nicht mehr abzubekommen

Eirina bekam erst nach den anderen ihren Beschäftigungsgegenstand und geriet sichtbar langsam in Panik darüber nichts abzubekommen.

Jeder Orang-Utan suchte sich ein ruhiges Plätzchen für das Beschäftigungsmaterial

Jeder Orang-Utan suchte sich ein ruhiges Plätzchen für das Beschäftigungsmaterial.

Tao versuchte mit einem langen Grashalm an den Inhalt zu gelangen

Tao versuchte mit einem langen Grashalm an den Inhalt zu gelangen.

Toba pulte den Inhalt ihres Hölzchens mit einem Zweig heraus, während Yenko sie dabei nachahmte

Toba pulte den Inhalt ihres Hölzchens mit einem Zweig heraus, während Yenko sie dabei nachahmte.

Eirina steckte zunächst ihren Finger in das Loch und versuchte so an den Inhalt zu gelangen

Eirina steckte zunächst ihren Finger in das Loch und versuchte so an den Inhalt zu gelangen.

Im Innenbereich des Regenwaldhauses „Rumah hutan“ war an diesem Tag der Orang-Utan-Mann Walter zusammen mit Suma und Djamuna untergebracht.

Walter war beim Herumstochern in den Futterhölzern sehr geduldig

Walter war beim Herumstochern in den Futterhölzern sehr geduldig.

Zum Schluss möchte ich noch auf das Projekt Primaten helfen Primaten des BOS Deutschland e.V. (Borneo Orangutan Survival Deutschland) aufmerksam machen. Dort gibt es die Möglichkeit gegen eine Spende von 20 Euro symbolisch einen Hektar des Kehje Sewen-Regenwaldes im Osten Borneos zu erwerben: lebenswald.org

Wie beschäftige ich einen Orang-Utan im Zoo? Und: Was hat unser Essen, Duschen und Autofahren mit den Orang-Utans zu tun?

Orang-Utan-Mutter Toba untersucht einen Beschäftigungsgegenstand. Tochter Tao (9 Jahre) und Adoptivsohn Yenko (1) beobachten sie dabei.

Orang-Utan-Mutter Toba untersucht einen Beschäftigungsgegenstand. Tochter Tao (9 Jahre) und Adoptivsohn Yenko (1) beobachten sie dabei.

Am Samstag, den 8. November findet im Zoo Dortmund der diesjährige Patenschaftstag statt. Anlässlich dieser Festlichkeit betreue ich ab 10 Uhr einen Info-Stand des BOS Deutschland e.V. (Borneo Orangutan Survival Deutschland) im Regenwaldhaus „Rumah hutan“. Die Themen des Info-Stands lauten: Wie beschäftige ich einen Orang-Utan im Zoo? Und: Was hat unser Essen, Duschen und Autofahren mit den Orang-Utans zu tun?
Interessierte Zoobesucher können mit mir Beschäftigungsgegenstände (Behavioral enrichment) für die Orang-Utans basteln, welche dann den Menschenaffen übergeben werden.
Meinen Stand findet Ihr im hinteren Bereich des Regenwaldhauses, neben der Besucherhütte.

Kinder-Zooführer im Zoo Dortmund

Im Zoo Dortmund ist zum ersten Mal ein Kinder-Zooführer erschienen. Unter dem Motto „von Kindern für Kinder“ haben 45 Kinder im Zoo-Sommerferienprogramm 2013 gemeinsam mit mir und der Unterstützung von Marlon Stawinoga und Jörg Droste den „Kinder-Zooführer 2014“ erstellt.

Die Titelseite des Kinder-Zooführers

Die Titelseite des Kinder-Zooführers

Die Kinder nehmen die Leser mit auf eine Reise quer den Zoo. Dabei ist der Kinder-Zooführer zunächst geografisch sortiert. Es werden Tiere Asiens, Afrikas, Südamerikas und die Amazonas-Haus- und Streichelzoo-Bewohner vorgestellt. Außerdem wird berichtet, was die Kinder im Ferienprogramm im Zoo so anstellen.

Der Kinder-Zooführer ist aber auch durchaus für Erwachsene interessant, da jeder Orang-Utan im Zoo persönlich mit Foto vorgestellt wird und viele weitere Tierpersönlichkeiten und Tierarten dem Leser nahegebracht werden.

Für zwei Euro ist das Magazin ab sofort an der Zoo-Kasse, Mergelteichstraße 80, 44225 Dortmund erhältlich.

Ich danke an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich Zoodirektor Dr. Frank Brandstätter für das Ermöglichen des Projektes im Zoo Dortmund und den Zoofreunden Dortmund, stellvertretend dem 1. Vorsitzenden Professor Dr. Stefan Dieterle, für die Übernahme der Druckkosten.

Bericht über den Kinder-Zooführer in den Ruhr Nachrichten

Bericht über den Kinder-Zooführer in den Ruhr Nachrichten

Welt-Orang-Utan-Tag

Am 19. August ist Welt-Orang-Utan-Tag. Von 13 Uhr bis 15 Uhr betreue ich zu diesem Thema einen Stand im Regenwaldhaus (Rumah hutan) des Zoo Dortmunds. Es gibt Informationen über die Situation der Orang-Utans im Zoo und in freier Wildbahn, außerdem basteln wir Überraschungen (Behavioral enrichment) für die Dortmunder Orang-Utans. Wer Lust hat, ist herzlich eingeladen vorbeizuschauen.

Der Dortmunder Orang-Utan "Walter"

Der Dortmunder Orang-Utan „Walter“

Orang-Utan-Woche im Zoo Dortmund

Orang-Utan-Woche im Kinderferienprogramm des Zoo Dortmunds: Was hat unser Eis mit den Orang-Utans zu tun?

Orang-Utan-Woche des Kinderferienprogramms im Zoo Dortmund: Was hat unser Eis mit den Orang-Utans zu tun?

Hinter uns liegt die Orang-Utan-Woche des Kinderferienprogramms im Zoo Dortmund. Gemeinsam mit den Kindern haben wir uns verschiedene Möglichkeiten überlegt die Orang-Utans im Zoo zu beschäftigen (Behavioural Enrichment). So haben wir zum Beispiel Äste von drei bis sechs Zentimeter Durchmesser gesammelt und in etwa zehn bis 20 Zentimeter lange Stücke gesägt. Mit einem Holzbohrer bohrten wir dann ein oder mehrere Löcher in jedes Aststück und füllten diese mit Tomatenmark und/oder Senf. Die Menschenaffen mussten sich schließlich kleine Zweige oder andere Hilfsmittel suchen, um an die Füllung zu gelangen.

Mit einem dünnen Zweig stochert Toba, mit Adoptivkind Yenko auf dem Rücken, Tomatenmark und Senf aus dem Loch in dem Aststück

Mit einem dünnen Zweig stochert Toba, mit Adoptivkind Yenko auf dem Rücken, Tomatenmark und Senf aus dem Loch in dem Aststück

Mit Händen und Füßen hat Djamuna zunächst einige der gefüllten Aststücke gesammelt

Mit Händen und Füßen hat Djamuna zunächst einige der gefüllten Aststücke gesammelt und untersucht das erste Holz

 

An Aktion wie diesen hatten sowohl die Kinder als auch die Orang-Utans Spaß. Aber auch weniger erfreulich Themen wurden in der Orang-Utan-Woche besprochen. Was hat unser Eis mit den Orang-Utans und dem Regenwald zu tun? Nestlé (Schöller) und Unilever (Langnese) verwenden für viele Produkte (zum Beispiel Eis) Palmöl aus Indonesien. Um in Indonesien Palmöl anbauen zu können, wurde und wird Regenwald vernichtet und den Orang-Utans und zahlreichen weiteren Tier- und Pflanzenarten der Lebensraum genommen. Zu diesem Thema verweise ich auf unseren Beitrag, „Von Orang-Utans und Palmöl„, auf „zoolotse.de„, meinem neuen Projekt, und unser dort vorgestelltes Video:

Neues aus dem Regenwald

Liebe Freunde,

in der verstrichenen Woche erreichte mich die aktuelle Ausgabe vom „Regenwald Report.“ Unter anderem wird in dieser Ausgabe das Thema „Palmöl“ und „Plastiktüten“ angeschnitten. Dazu findet sich in der Zeitschrift auch der Nachdruck eines Artikels aus dem SPIEGEL (18/2014), „Landraub für Margarine„, wieder, in welchem kurz auf die Verwicklungen von Unilever und Nestlé sowie der Deutschen Bank und der Investmentsparte der Allianz in zweifelhafte Palmöl-Geschäfte eingegangen wird. Auf Palmöl gehe ich in der Regel auch auf meinen Zooführungen in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen und im Zoo Dortmund ein. Vor allem die Orang-Utans bieten sich als Brücke für dieses Thema an, da sie durch den Anbau von Palmöl unmittelbar in Indonesien – wie neben ihnen zahlreiche weitere Tierarten – ihren Lebensraum verlieren.

Im Rahmen meines Studiums hatte ich 2013 gemeinsam mit einer Kommilitonin einen Beitrag über genau diese „Brücke“ von Orang-Utans zu Palmöl und umgekehrt erstellt, den ich gerne an dieser Stelle als erste Folge unseres neuen Video-Formats „Der Zoolotse“ vorstelle:

Gegen Ende 2008 mündeten meine damaligen Gedanken zu diesem Thema in einer Kurzgeschichte, welche ich gerne an dieser Stelle einbringen möchte: Vom Treiben in Sodom

Was im aktuellen Regenwald Report aber auch noch einmal unterstrichen wird, ist die Tatsache, dass nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch Menschen unter der Palmölproduktion in Indonesien leiden, dessen Nachfrage auch durch den in der EU gesetzlich verordneten Biosprit steigt. „Die riesigen Monokulturen machen die Konzerne reicher und die Bauern und Ureinwohner ärmer“ heißt es in dem Artikel „Mit dem Mut des Tigers“. Als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, die Biotreibstoff-Fabrikation: „Das Biodiesel-Programm, subventioniert und finanziert mit Europas Steuergeldern, hat den Hunger nach Indonesien gebracht.“ (Vgl. Regenwald Report 01/2009: Opfer des Palmölwahns)

ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen.

Der Regenwald Report im Service Center der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen.

Was kann ich tun? – Informieren und Informationen weitergeben!

Der aktuelle Regenwald Report kann hier kostenlos bestellt werden: regenwald.org oder hier als PDF heruntergeladen werden: Regenwald Report 02/2014.

Außerdem habe ich einige Exemplare im Service Center der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen, im Info-Büro des Zoo Dortmunds und am Institut für Journalismus und Public Relations an der Westfälischen Hochschule ausgelegt.

Um Palmöl zu vermeiden, sollte beim Einkaufen auf folgende Inhaltsstoffe geachtet werden, hinter denen sich Palmöl verstecken kann: „Palmöl“, bzw. „Palmfett“,  „Pflanzliches Fett“, „Cetearyl“/“Cetyl“, „Lauryl“/“Lauroyl“/“Laurate“, „Stearyl“/“Stearate“. Detailliertere Information dazu zum Beispiel auf den Seiten von „Abenteuer Regenwald„.

Das palmölfreie Einkaufen wird bald allerdings ein wenig einfacher, denn durch die neue EU-Lebensmittelinformationsverordnung vom 22. November 2011 müssen Hersteller auf ihren Produkten bis zum 22. November 2014 angeben, um welche Öle und Fette es sich im Produkt konkret handelt.

Wer aktiv werden möchte, kann aber auch die Arbeit von Non-Profit-Organisationen, wie „Rettet den Regenwald“ durch Spenden und Petitionen unterstützen oder zum Beispiel symbolisch Regenwald bei der Borneo Orangutan Survival Foundation erwerben. Die Spender erhalten eine „Besitzurkunde“ über das erworbene Grundstück  im Auswilderungsgebiet Kehje Sewen im Osten Borneos. Dadurch macht es sich besonders gut als Geschenk. Die Koordinaten für das erworbene Grundstück werden gleich mitgeliefert und können sogar vor der Spende frei im Auswilderungsgebiet ausgesucht werden: Hier Lebenswald schaffen und einen symbolischen Anteilsschein am Regenwald Kehje Sewen erwerben.

 

Institut für Journalismus und Public Relations.

Der Regenwald Report am Institut für Journalismus und Public Relations.

Marcel Stawinoga – Vom Treiben in Sodom (2009)

Sie klammerte sich fest an ihre Mutter, als diese Männer kamen, die mit den Schießgewehren. Ihre Mutter regte es sehr auf, dass sie verängstigt wirkte. Und die Männer zögerten nicht lange und schossen; erschossen ihre Mutter. Leblos fiel sie zu Boden. Doch sie, sie wollte ihre Mutter einfach nicht loslassen und klammerte sich weiterhin fest an sie. Da ergriffen die Männer sie, öffneten ihre – die Mutter festhaltenden – Hände und entrissen sie ihrer Mutter, derer sie nun eh schon beraubt war. Sie nahmen sie mit und ließen die tote Mutter zurück.
Und eines Tages da wurde sie von ihnen in einen dunklen Raum gebracht. Es waren vier Männer, welche sie ergriffen und mit allen Vieren von sich gestreckt an ein Bett ketteten.
»Wir haben eine Überraschung für Dich, Alter!« Der eben Gesprochene grinste, der gleich Sprechende grinste und alle anderen grinsten auch. »Eine Überraschung?«
»Es ist etwas ganz Besonderes. Die Überraschung wartet genau hier, hinter den Mauern dieser altehrwürdige Kaschemme.« Er deutete dies aussprechend mit beiden Händen auf: Hotel Genesis. »Zimmer 18,  mein Freund, alles Gute zum 26.; hier ist der Schlüssel.«
Leise schloss er die Tür hinter sich. Der Raum war sehr dunkel, doch zwischen den nicht ganz zugezogenen Gardinen schien ein Balken der Sonne Licht und traf das Bett. Dadurch war das Bett etwa zu einem Drittel erleuchtet. Genug, da er sehen konnte, was dort angekettet lag. Ja, es war alles bereit. Rasch warf er einige Blicke durch den Raum: Ein Zimmer plus Badezimmer, dessen Tür offen stand. Sie waren allein und mehr interessierte ihn nicht, da es die Lust war, welche ihn trieb; jene Lust seinen Trieb zu befriedigen. Er zog sich aus, bestieg das Bett und kniete gebeugt über ihr. So etwas hatte er noch nie getan. Dieser kleine Körper, diese Hilflosigkeit – da sie ja gefesselt war – erregten ihn sehr. Er drang in sie ein und schaute dabei in ihr Gesicht: Wenn Schmerz auf Angst vor noch mehr Schmerz trifft, in einer aussichtslosen Situation, in welcher es keine Hoffnung mehr gibt, dann schaut man wohl so. Wäre sie nicht geknebelt, dann hätte sie gewiss geschrieen. Er vollzog einseitigen vaginalen Geschlechtsverkehr mit ihr und ehe das Treiben seinen Höhepunkt erreichte, wurde die verschlossene Tür gewaltsam aufgestoßen und W.S. – dieser Held unter den Menschen – stürmte mit seinen Helfern in den Raum. Auch Polizeibeamte waren mit ihnen; diese ergriffen den Protagonisten, als W.S. und seine Helfer ihre Fesseln lösten. »Du musst jetzt keine Angst mehr haben.« sprach W.S. mit sanfter Stimme. Sie erkannte ihn als seinen Retter und nachdem er seine Arme nach ihr ausgestreckt hatte, umklammerte sie ihn.
Wenige Stunden später brachte W.S. sie in einem Gehege zwischen zwei anderen weiblichen Orang-Utans unter, denen ein ähnliches Schicksal widerfahren ist.