Heute ist Welt-Vegan-Tag! Was war mein veganes Highlight in 2016? Schwer zu sagen, denn ich habe in vielen echt guten veganen Restaurants gegessen.
Meine vegane Wiederentdeckung des Jahres ist auf jeden Fall Tempeh! Tempeh ist ein traditionelles Produkt aus Indonesien, das durch Beimpfung von gekochten Sojabohnen mit verschiedenen Schimmelpilz-Arten entsteht. Bin im Frühjahr auf Bali wieder darauf aufmerksam geworden und habe es dort und auf den Gilis meist gegessen.
In freudiger Erwartung starre ich auf einen Burger mit Tempeh-Patty im Yoga Place auf Gili Trawangan, der größten der drei Gili-Inseln. Hammer Atmosphäre in dem Laden – vor allem oben in dem kleinen Baumhaus!
Den Burger gibt es wahlweise mit oder ohne Käse, also in vegetarisch oder in vegan.
Tempeh gibt es übrigens auch hier in vielen asiatischen Supermärkten zu kaufen. Sehr empfehlenswert und vielseitig einsetzbar.
Heute ist der Tag des Meeres! Freunde, haltet die Umwelt und die Ozeane sauber! Denn bei meinem nächsten Besuch auf Gili Trawangan (Lombok/Indonesien) möchte ich gern diese bezaubernde Suppenschildkröte wiedersehen.
Das komplette Video über meine Erlebnisse mit der Meeresschildkröte folgt demnächst.
Auf der Zoo Dortmund-Facebook-Seite, die ich betreue, wird der Mittwoch stets dem Arten- und Umweltschutz gewidmet. Gestern habe ich einen Beitrag über Palmöl geschrieben.
Leonardo DiCaprio hat das Thema letzte Woche in die Medien gebracht, als er unter anderem auf seiner Facebook-Seite schrieb, dass Palmöl-Plantagen den Regenwald zerstückeln und Korridore zerschneiden, über die Elefanten wandern. Dadurch ist es für Elefantenfamilien schwierig, Futter und Wasser zu finden, wie DiCaprio weiter schrieb. Indonesiens Einwanderungskoordinator Ronny Sompie erwiderte darauf hin, wie unter anderem „Spiegel Online“ berichtete, dass DiCaprio aufgrund solcher Äußerungen aus Indonesien ausgewiesen werden könnte. Die indonesische Umwelt- und Forstministerin Siti Nurbaya zeigte später allerdings laut „The Guardian“ Verständnis für die Besorgnis und Kritik DiCaprios. Er habe in guter Absicht gehandelt und auf die Notlage bedrohter Tiere aufmerksam gemacht, sagte sie.
Hier der Beitrag von DiCaprios Facebook-Seite:
Aber was ist Palmöl eigentlich und warum wird es so oft kritisiert?
Palmöl ist ein Pflanzenöl und wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen. Aus den Kernen der Früchte wird Palmkernöl hergestellt. Palmöl und Palmkernöl werden für Nahrungsmittel, Reinigungsmittel, Kosmetik, Kerzen und zur Energiegewinnung verwendet.
Etwa 85 Prozent des produzierten Palmöls stammen aus Indonesien und Malaysia. Allein in Indonesien stehen Ölpalmen laut „Rettet den Regenwald“ bereits auf einer Fläche von neun Millionen Hektar – dies ist ein Viertel der Fläche Deutschlands. Diese Fläche war einst von tropischem Regenwald bewachsen, der den gigantischen Plantagen weichen musste. Dabei gilt Südostasien als ein sogenannter Hotspot der Biodiversität. Denn hier treten auf engem Raum besonders viele Tier- und Pflanzenarten auf. Die Vernichtung des Regenwaldes bedeutet daher Vernichtung von Artenvielfalt. Orang-Utans, aber auch Nasenaffen, Elefanten, Tiger und Sumatra-Nashörner sind besonders bekannte Vertreter aus dem Tierreich Südostasiens, die von immer größer werdenden Palmöl-Plantagen bedroht sind. Deutschland importiert jährlich mehr als eine Million Tonnen Palmöl!
Im März bin ich auf Borneo gewesen. Hier stehe ich in einer Palmölplantage in Sabah, im malaysischen Teil Borneos.
Wer auf Palmöl verzichten möchte, der kann bei seinem nächsten Einkauf im Supermarkt ja einmal die Zutatenliste eines Produkts durchgehen und schauen, ob Palmöl enthalten ist. Denn seit einiger Zeit ist in Deutschland Palmöl in Nahrungsmitteln deklarierungspflichtig. Palmkernöl hingegen muss in Wasch- und Reinigungsmitteln nicht bei den Inhaltsstoffen aufgelistet werden.
Am 8. November fand der diesjährige Patenschaftstag im Zoo Dortmund statt. Ich war mit einem Info-Stand des BOS Deutschland e.V. (Borneo Orangutan Survival Deutschland) im Regenwaldhaus „Rumah hutan“ dabei.
Zunächst gab es Informationen über Orang-Utans und Palmöl am BOS-Infostand.
Orang-Utans
Es wird zwischen dem Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii), der auch im Zoo Dortmund gehalten wird, und dem Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus) unterschieden. In freier Wildbahn existieren Orang-Utans nur auf den beiden eben genannten Inseln, Sumatra und Borneo. Während Sumatra, welches etwa eineinhalbmal so groß wie Deutschland ist, zu Indonesien gehört, wird Borneo, etwa zweimal so groß wie Deutschland, durch drei Staaten – Indonesien, Malaysia und Brunei – geteilt.
In den letzten 60 Jahren ist der größte Teil der tropischen Regenwälder Borneos und Sumatras durch Abholzung und Brandrodung vernichtet worden. Die vom tropischen Regenwald belegten Flächen werden für Palmöl-Plantagen benötigt.
Essen, Duschen und Autofahren
Bereits im Sommerferienprogramm im Zoo Dortmund hatten wir über Orang-Utans und Palmöl gesprochen: Orang-Utan-Woche im Zoo.
Aber was hat das nun mit uns zu tun? Mit Essen, Duschen und Autofahren? – Palmöl ist das am meisten produzierte und billigste Pflanzenöl der Welt. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (englisch: Food and Agriculture Organization of the United Nations, kurz: FAO) exportierten Indonesien und Malaysia 2011 zusammen über 32 Millionen Tonnen Palmöl (vgl. FAO). Deutschland war 2011 weltweit Nummer 6, was den Import von Palmöl betraf und importierte über 1,1 Millionen Tonnen (vgl. FAO). Die Palmöl-Produktion in Indonesien stieg von 2011 im Vergleich zu 2013 von etwa 23 Millionen Tonnen auf über 28 Millionen Tonnen, in Malaysia im entsprechenden Zeitraum von etwa 18,9 Millionen Tonnen auf über 19,2 Millionen Tonnen (vgl. FAO).
In Deutschland schließlich findet Palmöl in Lebensmitteln wie Margarine, Fertiggerichten, Eis und so weiter Verwendung, in Kosmetikprodukten wie Seifen, Duschgel, Cremes, aber auch in Waschpulver und im Autotank, in Biodiesel und Biobenzin (zum Beispiel E10).
Unsichtbares Palmöl wird sichtbar
In meinem Video „Von Orang-Utans und Palmöl“ aus dem letzten Jahr hatte ich noch darauf hingewiesen, dass sich häufig hinter der Bezeichnung „Pflanzliche Öle und Fette“ Palmöl versteckt.
Mir ist aufgefallen, dass zunehmend Palmöl als Zutat auf Lebensmittelverpackungen aufgelistet ist. Dies liegt daran, dass das Europäische Parlament und der Rat am 25. Oktober 2011 eine Verordnung bezüglich der Kennzeichnung von Lebensmitteln erlassen hat. Auf Verpackungen muss künftig angegeben werden, welche pflanzlichen Öle und Fette im Produkt konkret enthalten sind. Diese Verordnung ist am 12. Dezember 2011 in Kraft getreten und gilt ab dem 13. Dezember 2014. (Vgl. Fragen und Antworten zur Anwendung der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel.)
Beschäftigung für die Orang-Utans
Neben dem ernsten Palmöl-Thema gab es auch Spaß am BOS-Infostand. Schließlich wollten wir unser Augenmerk auch darauf lenken, wie ein Orang-Utan im Zoo beschäftigt werden kann. In der freien Wildbahn verbringt ein Orang-Utan einen großen Teil seiner Zeit mit Futtersuche. Es kann auch zu einer Konfrontation mit einem Artgenossen kommen, möglicherweise trifft er auf ein Raubtier. Durch eine gewisse Routine im Zoo, die zweifelsohne auch Sicherheit für das Tier bedeutet, kann es aber auch schon einmal langweilig werden. Dem wirken die Tierpfleger durch Verhaltensanreicherung, dem sogenannten Behavioral enrichment oder schlicht „Tierbeschäftigung“ entgegen.
Interessierte Besucher konnten Beschäftigungsgegenstände für die Orang-Utans basteln.
Wir haben Aststücke gesägt, in diese Löcher gebohrt und schließlich mit Tomatenmark und Senf gefüllt oder Rosinen. Die Orang-Utans müssen anschließend das Futter erarbeiten, indem sie es aus den Löchern pulen.
Die Menschenaffen hatten natürlich schnell mitbekommen, dass da etwas gebastelt wird.
Die gefüllten Aststücke wurden zunächst den Orang-Utans auf der Außenanlage zugeworfen. Dort waren Orang-Utan-Mutter Toba, ihr Adoptivsohn Yenko (1 Jahr) und ihre Töchter Tao (9) und Eirina (6) unterwegs.
Tao ist neun Jahre alt und die älteste Tochter von Toba.
Eirina bekam erst nach den anderen ihren Beschäftigungsgegenstand und geriet sichtbar langsam in Panik darüber nichts abzubekommen.
Jeder Orang-Utan suchte sich ein ruhiges Plätzchen für das Beschäftigungsmaterial.
Tao versuchte mit einem langen Grashalm an den Inhalt zu gelangen.
Toba pulte den Inhalt ihres Hölzchens mit einem Zweig heraus, während Yenko sie dabei nachahmte.
Eirina steckte zunächst ihren Finger in das Loch und versuchte so an den Inhalt zu gelangen.
Im Innenbereich des Regenwaldhauses „Rumah hutan“ war an diesem Tag der Orang-Utan-Mann Walter zusammen mit Suma und Djamuna untergebracht.
Walter war beim Herumstochern in den Futterhölzern sehr geduldig.
Zum Schluss möchte ich noch auf das Projekt Primaten helfen Primaten des BOS Deutschland e.V. (Borneo Orangutan Survival Deutschland) aufmerksam machen. Dort gibt es die Möglichkeit gegen eine Spende von 20 Euro symbolisch einen Hektar des Kehje Sewen-Regenwaldes im Osten Borneos zu erwerben: lebenswald.org
Orang-Utan-Woche des Kinderferienprogramms im Zoo Dortmund: Was hat unser Eis mit den Orang-Utans zu tun?
Hinter uns liegt die Orang-Utan-Woche des Kinderferienprogramms im Zoo Dortmund. Gemeinsam mit den Kindern haben wir uns verschiedene Möglichkeiten überlegt die Orang-Utans im Zoo zu beschäftigen (Behavioural Enrichment). So haben wir zum Beispiel Äste von drei bis sechs Zentimeter Durchmesser gesammelt und in etwa zehn bis 20 Zentimeter lange Stücke gesägt. Mit einem Holzbohrer bohrten wir dann ein oder mehrere Löcher in jedes Aststück und füllten diese mit Tomatenmark und/oder Senf. Die Menschenaffen mussten sich schließlich kleine Zweige oder andere Hilfsmittel suchen, um an die Füllung zu gelangen.
Mit einem dünnen Zweig stochert Toba, mit Adoptivkind Yenko auf dem Rücken, Tomatenmark und Senf aus dem Loch in dem Aststück
Mit Händen und Füßen hat Djamuna zunächst einige der gefüllten Aststücke gesammelt und untersucht das erste Holz
An Aktion wie diesen hatten sowohl die Kinder als auch die Orang-Utans Spaß. Aber auch weniger erfreulich Themen wurden in der Orang-Utan-Woche besprochen. Was hat unser Eis mit den Orang-Utans und dem Regenwald zu tun? Nestlé (Schöller) und Unilever (Langnese) verwenden für viele Produkte (zum Beispiel Eis) Palmöl aus Indonesien. Um in Indonesien Palmöl anbauen zu können, wurde und wird Regenwald vernichtet und den Orang-Utans und zahlreichen weiteren Tier- und Pflanzenarten der Lebensraum genommen. Zu diesem Thema verweise ich auf unseren Beitrag, „Von Orang-Utans und Palmöl„, auf „zoolotse.de„, meinem neuen Projekt, und unser dort vorgestelltes Video: